Zinsen

Wo Sie attraktive Zinsen erhalten

Von den Zinsen auf das Ersparte leben können: Das war der Traum vieler Sparerinnen und Sparer – zumindest bis vor einigen Jahren. Lag der Zinssatz auf Spareinlagen vor der Finanzkrise 2008 meist bei 2,00 % und mehr, erhalten Sparende seit 2019 lediglich den derzeitigen Zinssatz von 0,10 % auf ihre Einlagen. Zusammen mit der zunehmenden Inflation kann es sogar sein, dass das angelegte Geld tatsächlich an Kaufkraft verliert.

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Doch was sind Zinsen überhaupt, wer bestimmt die Höhe der Zinsen und gibt es alternative Geldanlagen, die attraktivere Zinsen für Sparerinnen und Sparer bereithalten? All das erfahren Sie hier.

Das Wichtigste in Kürze
  • Definition: Sparende, die beispielsweise auf einer Bank oder bei einem Kreditinstitut Geld anlegen, erhalten für dessen Überlassung ein Entgelt, sogenannte Zinsen. Wer erhaltene Zinsen auf seinem Konto weiter anlegt, kann im Laufe der Jahre von einem Zinseszinseffekt profitieren.
  • Zinspolitik: Die Europäischen Zentralbank hat den Leitzins für Banken seit 2019 extrem reduziert. Die Banken gaben diese Niedrigzinspolitik an ihre Kundinnen und Kunden weiter. Diese Phase ist nun allerdings durch die Zinsanhebung der EZB im Juli 2022 beendet worden und es wurde die neue Ära der Zinserhöhung eingeläutet.
  • Alternativen: Auf Tagesgelder oder Festgelder im europäischen Ausland können Kundinnen und Kunden im Vergleich zu österreichischen Banken oft höhere Zinsen bekommen. Dies ist möglich, da in jedem Land auch Faktoren wie spezifische wirtschaftliche Bedingungen bei der Zinsfestlegung eine Rolle spielen.
  • WeltSparen: Mit WeltSparen können Sie schnell und unkompliziert Ihr Tagesgeld- oder Festgeldkonto im europäischen Ausland eröffnen. Nach nur wenigen Schritten können Sie bereits von attraktiven Chancen auf Zinsen profitieren.

Definition: Was sind Zinsen? – einfach erklärt

Zinsen bezeichnen laut Definition das Entgelt, das Sparende für die Überlassung von Guthaben erhalten. Aus diesem Grund spricht man auch von Guthabenzinsen. Die Aussicht auf Zinserträge bildet das wesentliche Motiv, warum Anlegerinnen und Anleger überhaupt bereit sind, für einen bestimmten Zeitraum auf ihr Geld zu verzichten und es anderweitig als Geldanlage zur Verfügung zu stellen.

Wer erhaltene Zinsen nicht auszahlen lässt, sondern weiter anlegt, erhält auf diese erhaltenen Zinsen wiederum Zinsen. In diesem Fall spricht man vom Zinseszinseffekt.

Ein wesentliches Merkmal von Zinszahlungen ist, dass sie unabhängig von der Ertragslage der Schuldnerin beziehungsweise des Schuldners anfallen. Zinsen müssen gezahlt werden, egal ob sie oder er wirtschaftlich gerade erfolgreich ist oder nicht. Das unterscheidet Zinsvereinbarungen zum Beispiel von Dividendenzahlungen oder anderen Formen der Gewinnausschüttung, die nur dann erfolgen, wenn entsprechende Gewinne vorhanden sind.

Geldmarkt- und Kapitalmarktzinsen

Es wird zwischen Geldmarktzinsen und Kapitalmarktzinsen unterschieden. Geldmarktzinsen fallen für die kurz- und mittelfristige Bereitstellung des Geldes einer Geldanlage an. Es handelt sich dabei um Zinsen für Produkte des Geldmarktes, also kurzfristige Finanzanlagen, wie Tages- oder Termingelder.

Kapitalmarktzinsen fallen für langfristige Kredite auf dem Kapitalmarkt an. Darunter fallen beispielsweise langlaufende Wertpapiere. Das Zinsniveau von Geld– und Kapitalmarktzinsen ist abhängig von Angebot und Nachfrage und daher unterschiedlich hoch.

Wer legt die Zinsen fest?

Ohne den Zins ist eine moderne Geldwirtschaft nicht vorstellbar. Der nominale Nullzins oder Negativzins ist allerdings ein Phänomen, das erst vor wenigen Jahren Realität war. Ob mit positiven, negativen oder ohne Vorzeichen, die Zinsen festzulegen ist Aufgabe der Notenbanken.

So sorgt die Europäische Zentralbank EZB im Euroraum dafür, dass die Zinsgestaltung zur wirtschaftlichen Entwicklung passt. Lange Zeit bedeutete das nach allgemeiner Auffassung: Geht es der Wirtschaft gut, wird der Zins erhöht – geht es mit der Wirtschaft abwärts, sinkt der Zins, um die Konjunktur anzukurbeln.

In den letzten Jahren war jedoch etwas anderes zu beobachten: Obwohl die Wirtschaft zum Beispiel in Österreich überwiegend stabil war, verfolgte die EZB längerer Zeit eine Niedrigzinspolitik. Ausgangspunkt dafür war die Finanzkrise 2008/2009 sowie die kurz darauf einsetzende Eurokrise. Doch mit der Anhebung des Leitzinses im Juli 2022 durch die EZB um 0,50 %, wurde die Niedrigzinspolitik endlich durchbrochen.

Warum kann ich im Ausland höhere Zinsen bekommen als in Österreich?

Die Zinsen bei Banken im europäischen Ausland liegen häufig höher als die österreichischer Banken. Doch warum ist das so? Die Politik der Europäischen Zentralbank spielt – wie der Name schon sagt – in anderen europäischen Ländern ebenfalls eine Rolle. Gleichzeitig sind noch weitere Faktoren für die Festlegung der Zinsen in den einzelnen Ländern von Bedeutung:

  • Spezifische wirtschaftliche Bedingungen
    Angebot und Nachfrage von Finanzprodukten
    Spar- und Anlageverhalten der Kundinnen und Kunden
    Kostenstrukturen der Banken
    Wettbewerb in der Finanzindustrie

Dadurch kann es möglich sein, dass im Vergleich zu Österreich in anderen europäischen Ländern der derzeitige Zinssatz auf Tages- oder Festgeldkonten höher ist.

Ein Zinsvergleich der Banken kann sich lohnen

Die Zinsen zahlreicher Banken zu vergleichen hilft dabei, das passende Angebot für Ihre Geldanlage zu finden. Bei WeltSparen erhalten Sie einen Überblick über die derzeitigen Zinssätze und Zinserträge verschiedener Banken – sowohl aus Österreich als auch aus dem europäischen Ausland.

Sowohl bei Fest- als auch bei Tagesgeldern ist in EU-Ländern die Anlagesumme bis zu 100.000 € pro Bank und Sparendem durch die gesetzliche Einlagensicherung mit nationalen Einlagensicherungsfonds in jedem Mitgliedstaat geschützt.

Wo gibt es aktuell hohe Zinsen?

Direktbanken im europäischen Ausland bieten in der Regel höhere Zinsen an als österreichische Banken. Möglich sind höhere Zinssätze für Sparprodukte wie Festgeldoder Tagesgeldkonten.

Festgeldzinsen

Beim Festgeld ist das Geld zu einem bestimmten Zinssatz über die gesamte Laufzeit fest angelegt. Der Zinssatz kann während der Anlagedauer nicht von der Bank geändert werden. Erst wenn eine neue Festgeld-Vereinbarung erfolgt, wird der Zins neu festgelegt. Dafür verzichten Festgeld-Sparende auf Verfügungen während der Laufzeit. Der fixe Zins beim Festgeld bietet Sparerinnen und Sparern eine hohe Kalkulationssicherheit. Sie wissen immer genau, welchen Zinsertrag sie erzielen werden.

Wird ausnahmsweise früher über die Geldanlage verfügt, bedeutet dies üblicherweise einen Zinsverlust für die Sparerin oder den Sparer. Die Zinserträge werden im Regelfall am Ende der Laufzeit ausgezahlt beziehungsweise gutgeschrieben. Wenn das Festgeld beispielsweise für ein Jahr vereinbart wurde, sind am Ende Zinsen für 360 Tage (ein Bankjahr) fällig. Analog verhält es sich bei längeren Laufzeitvereinbarungen.

FestgeldFestgeldFestgeld

Neben der Zinspolitik der EZB und den jeweiligen länderspezifischen Faktoren wird die Höhe der Festgeldzinsen von weiteren Faktoren bestimmt:

  • Verfügbarkeit: Da über Festgeld während der vereinbarten Laufzeit nicht verfügt werden kann, ist das Zinsniveau hier tendenziell höher als bei Einlagen mit täglicher Fälligkeit, zum Beispiel Tagesgeld. Diese Aussage darf allerdings nicht generalisiert werden, da es am Markt eine große Bandbreite an Konditionen gibt. Auch die Geschäftspolitik der Anbieter bestimmt die Zinssätze mit.
  • Laufzeit: In der Regel werden bei längeren Festgeldvereinbarungen höhere Zinssätze geboten. Damit werden Festgeld-Sparerinnen und –Sparer dafür entschädigt, dass sie länger auf ihr Geld verzichten und mögliche zwischenzeitliche Marktzinserhöhungen nicht nutzen können.
  • Betrag: Manche Institute variieren den Festgeldzins nach der Höhe der Einlage. Zwingend ist das aber nicht. Auch hier kommt es ganz wesentlich auf die Geschäftspolitik der jeweiligen Bank an. Viele verlangen zumindest gewisse Mindestbeträge, ab denen Festgeldanlagen erst möglich sind.

Tagesgeldzinsen

TagesgeldTagesgeldTagesgeld

Wenn Sie Ihr Geld zu attraktiven Zinsen flexibel anlegen möchten, bieten Tagesgeldkonten die Möglichkeit, jederzeit auf das Geld zugreifen zu können. Sparerinnen und Sparer sind also nicht an eine feste Laufzeit gebunden. Tagesgeldzinsen sind im Gegensatz zu Festgeldzinsen variabel. Das heißt, die Bank kann den Zins je nach Marktlage, dem allgemeinen Zinsverlauf und der Geschäftspolitik im Laufe der Zeit anpassen. 

Tagesgelder im europäischen Ausland waren für österreichische Sparerinnen und Sparer bislang nur schwer erreichbar. Sofern die Bank nicht in Österreich ansässig war, konnte man ein Tagesgeldkonto nur vor Ort beim Institut eröffnen. Dank WeltSparen haben Sie einen aktuellen Vergleich der Zinsen vieler Tagesgeldkonten von Banken im EU-Ausland und können es direkt online eröffnen.