Entwicklungen und Prognosen
Startseite > Glossar > Inflation
Inflation: Inflation entsteht, wenn die Preise für Waren, Güter und Dienstleistungen steigen. Diese Preissteigerung wird auch als Geldentwertung bezeichnet.
Wirtschaft: Generell strebt die Europäische Zentralbank eine Inflationsrate von etwa 2,00 % an. Aktuell beträgt die Inflationsrate in Österreich 1,80 % (Stand: 10.2024).
Gründe: Es gibt diverse Gründe für die Inflation, wie zum Beispiel Veränderungen in Angebot und Nachfrage. Auch die Preispolitik der Europäischen Zentralbank (EZB) beeinflusst maßgeblich, wie sich die Inflation zukünftig entwickeln wird.
Die aktuelle Inflationsrate in Österreich beträgt 1,80 % (Stand: 10.2024). Im Vergleich dazu lag sie im Dezember 2023 noch bei 5,60 %. Es ist ein stetiger Rückgang der Inflationsrate zu verzeichnen. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Entwicklung der monatlichen Inflationsraten in Österreich für die letzten zwölf Monate. Durchschnittlich betrug die Inflation im vergangenen Jahr 2023 7,33 %.
Monat | Inflationsrate |
---|---|
September 2024 | 1,80 % |
August 2024 | 2,40 % |
Juli 2024 | 2,90 % |
Juni 2024 | 3,00 % |
Mai 2024 | 3,40 % |
April 2024 | 3,50 % |
März 2024 | 4,10 % |
Februar 2024 | 4,10 % |
Jänner 2024 | 4,60 % |
Dezember 2023 | 5,60 % |
November 2023 | 5,30 % |
Oktober 2023 | 5,40 % |
September 2023 | 6,00 % |
August 2023 | 7,40 % |
Trotz der kürzlichen Verringerung der Inflationsrate bleiben die Preissteigerungen ein Thema von wirtschaftlicher Bedeutung. Die Ursachen dafür werden auf Unterbrechungen von Lieferketten infolge der Coronapandemie sowie auf den Ukrainekrieg seit Anfang 2022 zurückgeführt, der die Normalisierung der Preise verhinderte. Steigende Rohstoff- und Energiepreise haben die Inflation weiter intensiviert, wobei die Preissteigerungen im Jahr 2023 Werte erreichten, die zuletzt in den 1960er-Jahren verzeichnet wurden. Bisher konnte noch kein deutlicher Rückgang der Preise trotz sinkender Inflation verzeichnet werden.
Die Inflationsrate in Österreich war im Jahr 2022 mit 8,60 % und im Jahr 2023 mit 7,33 % so hoch wie seit Jahrzehnten nicht mehr. Mit der aktuellen Inflationsrate von 1,80 % erreicht sie bereits den Zielwert von 2,00 %. Dennoch wird eine Preisstabilität erst dann erreicht, wenn im Euroraum die Inflationsrate mittelfristig bei diesem Zielwert bleibt.
Die Haupttreiber für diese Entwicklung sind weiterhin vor allem die gestiegenen Energiepreise aufgrund der Sanktionen gegen Russland. Die tatsächliche Inflationsrate für das Jahr 2024 hängt auch von den Maßnahmen der Europäischen Zentralbank und den weiteren politischen Entwicklungen ab. Bislang konnte die Inflation auf 1,80 % gedrückt werden, doch durch die Senkung der EZB-Leitzinsen bleibt abzuwarten, ob sich die Inflationsrate in den kommenden Monaten stabilisiert oder wieder einen Anstieg verzeichnet.
Der Begriff Inflation leitet sich vom lateinischen Wort „inflare“ ab, was „aufblähen“ bedeutet. Inflation beschreibt den Anstieg der Preise für Waren und Dienstleistungen sowie den gleichzeitigen Verlust der Kaufkraft: Wenn das Preisniveau langfristig ansteigt, verliert das Geld an Kaufkraft. Dies führt dazu, dass 1 € weniger wert ist. Daher spricht man im Rahmen der Inflation auch von Geldentwertung. Wird nur auf die Preisentwicklung von Ausgaben der privaten Haushalte Bezug genommen, spricht man vom Verbraucherpreisindex.
Die Erhöhung des Preisniveaus oder die Inflation kann durch verschiedene Faktoren verursacht werden, wobei oft mehrere Ursachen gleichzeitig auftreten. Zu diesen Faktoren gehören:
Die Europäische Zentralbank gibt jeden Monat die aktuelle Inflationsrate bekannt. Diese wird durch die Analyse eines repräsentativen Warenkorbs ermittelt, der verschiedene Güter und Dienstleistungen enthält, die von privaten Haushalten üblicherweise konsumiert werden. Dazu gehören unter anderem Nahrungsmittel, Bekleidung und Brennstoffe. Insgesamt umfasst dieser sogenannte Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) etwa 700 verschiedene Positionen. Die Inflationsrate wird aus dem Vergleich der Preise dieses Warenkorbs im aktuellen Monat mit den Preisen im gleichen Monat des Vorjahres berechnet.
Das vorrangige Ziel der Europäischen Zentralbank besteht darin, die Preisstabilität im Euroraum zu gewährleisten und ein kontinuierliches Wirtschaftswachstum zu fördern. Um diese Ziele zu erreichen, strebt die EZB mittelfristig eine Inflationsrate von etwa 2,00 % an, die über einen längeren Zeitraum aufrechterhalten werden soll.
Ein moderater Anstieg des Preisniveaus ist daher ökonomisch erwünscht. Eine zu starke Inflation ist jedoch nicht förderlich für die Wirtschaft – dies gilt sowohl für eine sehr niedrige als auch für eine sehr hohe Inflation. Extreme Formen wie die Hyperinflation, bei der die Inflationsrate rapide ansteigt, können sogar zu einer Währungsreform führen.
Lange Zeit lagen die Leitzinsen der EZB bei knapp 0,00 %. Im Sommer 2022 sah sich die EZB jedoch veranlasst, eine Zinswende einzuleiten, um der überdurchschnittlich hohen Inflation entgegenzuwirken. Im Juli 2022 begann die Zentralbank ihren ersten Zinserhöhungszyklus seit elf Jahren, dem weitere Erhöhungen folgten. Seitdem ist ein Rückgang der Inflation zu verzeichnen. Wie sich die jüngsten Zinssenkungen der EZB im Juni und September 2024 auf die Inflation auswirken, bleibt abzuwarten.
Die Auswirkungen der Inflation sind vielfältig und können verschiedene Aspekte des täglichen Lebens beeinflussen. Eine der bemerkenswertesten Auswirkungen ist der Verlust an Kaufkraft des Geldes. Wenn die Inflationsrate beispielsweise jährlich bei 2,00 % liegt, bedeutet dies, dass das Geld jedes Jahr um diesen Prozentsatz an Wert verliert.
Um dies zu veranschaulichen:
Diese stetige Abnahme der Kaufkraft kann erhebliche Auswirkungen auf die Lebenshaltungskosten, die Sparziele und die finanzielle Stabilität von Einzelpersonen und Haushalten haben. Es verdeutlicht auch die Bedeutung, die Inflationsrate im Auge zu behalten und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen, um finanzielle Risiken zu minimieren und langfristige finanzielle Ziele zu erreichen.
Um den durch die Inflation bedingten Wertverlust des Geldes abzuschwächen, stehen Sparerinnen und Sparern verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Eine Möglichkeit besteht darin, Geld auf einem Tagesgeld- oder Festgeldkonto anzulegen. Diese Konten können dazu beitragen, die Geldentwertung zumindest teilweise auszugleichen.
Tagesgeldkonten zeichnen sich durch eine hohe Flexibilität aus, da sie sofort verfügbar sind und es ermöglichen, jederzeit auf das Geld zuzugreifen. Dies macht sie ideal für Notreserven oder kurzfristige finanzielle Bedürfnisse. Zusätzlich bieten Tagesgeldkonten in der Regel eine höhere Verzinsung als traditionelle Sparkonten, was dazu beitragen kann, den Wertverlust durch Inflation zu verringern.
Festgeldkonten hingegen bieten eine feste Verzinsung über einen vereinbarten Zeitraum, der in der Regel von einigen Monaten bis zu mehreren Jahren reichen kann. Obwohl Festgeldkonten weniger flexibel sind als Tagesgeldkonten und eine vorzeitige Abhebung häufig nicht vorgesehen ist, bieten sie oft höhere Zinssätze. Dies macht sie zu einer attraktiven Option für Anlegerinnen und Anleger, die bereit sind, ihr Geld für einen festgelegten Zeitraum zu binden und von einer vorhersehbaren Rendite zu profitieren.
Eine weitere Möglichkeit besteht darin, in Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen zu investieren. Insbesondere langfristige Investitionen können helfen, die Auswirkungen der Inflation zu mildern und potenziell attraktive Renditen zu erzielen. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass dabei Risiken bestehen, einschließlich des Risikos eines Kapitalverlustes. Vor einer Entscheidung kann es für Anleger von Vorteil sein, ihre finanzielle Situation sorgfältig zu prüfen.
Geldanlage ist komplex. Unser kostenloser Newsletter vereinfacht das Thema und bietet Ihnen regelmäßig Inhalte zu:
Lukrativen Aktionen und europaweiten Top-Angeboten
Ihren Möglichkeiten für Geldanlage und Altersvorsorge
Aktuellen Hintergründen rund um die Kapitalmärkte