Geldanlage Estland: Festgeld und Tagesgeld

Nach der globalen Finanzkrise im Jahr 2008 und der jüngsten Coronakrise von 2020 hat Estland, wie andere europäische Länder auch, wirtschaftliche Herausforderungen erlebt. Trotzdem hat sich das Land als widerstandsfähig erwiesen und konnte die Auswirkungen der Pandemie schnell überwinden. Auch der nachfolgende Konflikt in der Ukraine führte zu einer leichten Rezession von etwa 0,30 %. Dennoch konnte das baltische Land von seiner fortgeschrittenen Digitalisierung profitieren und dank einer rasch wachsenden Wirtschaftsleistung die wirtschaftlichen Einbußen größtenteils abfedern. Experten gehen davon aus, dass das vorübergehend langsame Wirtschaftswachstum nur von kurzer Dauer sein wird, da Estland voraussichtlich bis Ende 2023 eine vollständige Erholung erreichen wird.

Der Immobilien-, Telekommunikations- und Tourismussektor tragen maßgeblich zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) Estlands bei. Zudem leisten auch der Dienstleistungssektor und die Finanzbranche einen bedeutenden Beitrag zu den positiven Wirtschaftsaussichten. Unter den ehemals sowjetisch besetzten Staaten weist Estland aktuell das höchste BIP pro Kopf auf, was seine internationale Wettbewerbsfähigkeit unterstreicht.

In Estland als Mitgliedstaat der Europäischen Union gelten die Bestimmungen zur gesetzlichen Einlagensicherung für Geldanlagen. Gemäß den EU-weiten Vorschriften sind Einlagen und aufgelaufene Zinsen bis zu einem Betrag von 100.000 € pro Kundin beziehungsweise Kunde und Bank abgesichert. Die offizielle Bezeichnung für das estnische Einlagensicherungssystem ist der „Tagatisfonds“.

Zusätzlich zu den Maßnahmen zur Einlagensicherung kann Estland aufgrund seiner stabilen wirtschaftlichen Lage ein positives Länderrating von renommierten Ratingagenturen vorweisen. Mit einer Bewertung von AA- zeigt das Land eine gute Bonität und wird mit stabilen Zukunftsaussichten eingeschätzt.

Im Allgemeinen richten sich alle Länder in einem gemeinsamen Währungsraum nach der Zinspolitik der entsprechenden Zentralbank. In Estland und Österreich ist dies die Europäische Zentralbank (EZB). Dennoch können die Zinssätze für Geldanlagen innerhalb der verschiedenen Länder unterschiedlich sein. Estnische Banken bieten zum Teil höhere Zinssätze als österreichische Banken an, was auf verschiedene Faktoren zurückzuführen ist:

• Marktbedingungen des Landes
• Verhältnis zwischen Angebot und Nachfrage nach Krediten
• Gesamtwirtschaftliche Lage
• Kostenstruktur der Banken

Sparerinnen und Sparer können von diesen höheren Zinssätzen profitieren. Attraktive Zinssätze für Tages- und Festgelder ermöglichen es ihnen beispielsweise, der derzeit hohen Inflation entgegenzuwirken.

Über WeltSparen können Sparerinnen und Sparer von attraktiven Zinsen auf Tagesgeld- und Festgeldkonten aus Estland profitieren. Bei Festgeld wird das Geld zu einem festen Zinssatz und für eine festgesetzte Laufzeit angelegt. In der Regel kann auf die Festgeldanlage während der gesamten Laufzeit nicht zugegriffen werden. Allerdings erhalten Sparerinnen und Sparer mit einem Festgeld oft höhere Zinsen als beispielsweise auf einem Tagesgeldkonto. Die Anlage auf einem Festgeldkonto kann sich für Sparerinnen und Sparer eignen, die auf das angelegte Geld mehrere Monate oder sogar Jahre verzichten können. Als flexiblere Geldanlagen können ein Tagesgeldkonto oder auch ein Flexgeldkonto interessant sein.